Johann Friedrich Meister war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Norddeutschland tätig. Er erhielt 1677 eine Anstellung in der Hofkapelle des Herzogs Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig-Lüneburg. Allerdings bereits 1678 wurde er wegen ungebührlichen Benehmens arretiert, konnte jedoch entkommen. Von 1683 bis zu seinem Tod hatte er die Organistenstelle an St. Marien in Flensburg inne.
Die 12 Triosonaten des „Giardino del piacere“ sind die einzigen erhaltenen Instrumentalwerke Meisters. Mit diesen Sonaten stellt sich der Komponist hinsichtlich der verwendeten Satztypen sowie der Themenbildung deutlich in die Tradition eines D. Becker („Erster Theil zwey=stimmiger Sonaten“, Hamburg 1674) und J. A. Reincken („Hortus Musicus“, Hamburg 1687). Allerdings ist die Satzfolge gegenüber den beiden genannten Drucken aufgelockerter. Die klassische Satzfolge mit einleitender Sonata und darauf folgenden 4 Tanzsätzen ist bei Meister durch Verwendung des Menuet, des Ballo und der Ciacona bzw. Passagaglia aufgelockert und erweitert.
Grundlage der hier vorgelegten Edition ist der Hamburger Druck von 1695, der sich heute in der Bibliothèque nationale de France in Paris befindet. Herausgegeben von Hans Bergmann.